Was ist Diabetes mellitus? Und welche Formen gibt es?

diabetes infoJährlich erkranken immer mehr Menschen an Diabetes mellitus. In Deutschland gibt es derzeit ca. 8 bis 14 Millionen diagnostizierte Erkrankte. Es wird zudem vermutet, dass knapp 2 bis 4 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt sind, dies aber noch nicht wissen. Diabetes mellitus wird als Gruppe von Stoffwechselerkrankungen zusammengefasst. Bei dieser werden erhöhte Blutzuckerwerte als Folge einer unzureichenden Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse und / oder einer unzureichenden Insulinwirkung festgestellt. Diese Krankheit entwickelt sich derzeit meist in 5 bis 8 Jahren bis sie als solche erkannt wird.

Diabetes Typ 1

Diese Form ist die häufigste Stoffwechselerkrankung bei Kindern und Jugendlichen. Sie basiert auf einer genetischen Veranlagung und wird zusätzlich durch Umweltfaktoren beeinflusst. In diesem Fall wird kaum bis kein Insulin produziert (absoluter Insulinmangel). Typ 1 Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die beta-Zellen (also die Insulin bildenden Zellen) der Bauchspeicheldrüse durch das körpereigene Immunsystem zerstört werden. Sie ist nicht heilbar und die Symptome zeigen sich häufig sehr plötzlich.

Diabetes Typ 2

Hierbei ist entweder die Produktion von Insulin gestört (Insulin wird zu langsam oder nicht ausreichend ausgeschüttet = relativer Insulinmangel) oder die Insulinempfindlichkeit der Zellen nimmt ab (Insulinresistenz). Da diese Prozesse schleichend stattfinden, machen sich auch die Symptome schleichend bemerkbar. Beim Typ 2 Diabetes handelt es sich um eine „Wohlstandserkrankung“, denn rund 80 % der Typ 2 Diabetiker sind übergewichtig, was häufig auf eine zu zuckerhaltige, energiereiche Ernährung bei gleichzeitigem relativem Bewegungsmangel zurückzuführen ist. Dadurch kommt es zu einem Ungleichgewicht zwischen Energieaufnahme und –verbrauch, was mit der Zeit zu Übergewicht mit nachfolgender Fettstoffwechselstörung und weiteren Problemen führt.

Diabetes Typ 3

Hierunter werden alle (seltenen) Formen von Diabetes mit chronisch erhöhten Blutzuckerwerten zusammengefasst, die nicht unter Typ 1 oder Typ 2 Diabetes aufgeführt werden. Diabetes als Folge verschiedener Gendefekte der beta-Zellen, als Folge genetischer Defekte im Zusammenhang mit der Insulinwirkung, als Folge von Krankheiten des exokrinen Pankreas (als Folge einer mangelhaften Ausschüttung von Verdauungs-enzymen), als Folge von Endokrinopathien (Krankheiten, die durch eine gestörte Funktion von Hormondrüsen ausgelöst werden), durch Drogen oder Chemikalien induziert oder durch Infektionen ausgelöst.

Diabetes Typ 4

Diese Form der Erkrankung ist definiert als erstmals in einer Schwangerschaft auftretende Glukose-Toleranzstörung. In den meisten Fällen tritt nach der Geburt wieder ein normaler Zuckerstoffwechsel auf. Risikofaktoren sind: Übergewicht, Schwangerschaft mit 30 plus und eine erbliche Vorbelastung.

Sekundärer Diabetes mellitus

Sekundärer Diabetes mellitus wird entweder durch andere Erkrankungen (z.B. Pankreasentzündung) oder durch Medikamente (z.B. Cortison) ausgelöst.